Wie Unternehmen in die Kreislaufwirtschaft starten können

Die Menschheit bräuchte 1,75 Erden, um den derzeitigen Bedarf an Rohstoffen und Energie decken zu können, so Global Footprint Network im Jahr 2022. In anderen Worten: Unser Konsumverhalten führt zu hohen CO2-Emissionen und zu großem Ressourcenverbrauch.

Diese beiden Faktoren verschärfen die Klimakrise und den Mangel an Ressourcen, die vielerorts zu Lieferengpässen und Preisanstiegen führen. Für Unternehmen ist das eine riesige Herausforderung, verlässlich zu wirtschaften und die Wertschöpfung stabil zu halten. Weiterhin müssen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden ab 2023 ihre Maßnahmen zum Ausbau der Nachhaltigkeit im ESG-Report dokumentieren. Die Circular Economy bietet dafür einen Ausweg.

Circular Economy - oder Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, unsere wirtschaftlichen Aktivitäten von Umweltschäden zu entkoppeln. Dazu müssen wir unsere Art zu produzieren und zu konsumieren komplett verändern - weg von der "Wegwerfgesellschaft". Das Ziel: Ein regeneratives System schaffen, in dem wir weniger Ressourcen verbrauchen und diese sinnvoll einsetzen, weniger Müll produzieren und den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren.

In diesem Blogbeitrag erhältst du Antworten auf die Fragen...

...Was ist die Kreislaufwirtschaft

...Was ist zirkuläres Inventarmanagement

...Wie können Unternehmen das Konzept der Circular Economy jetzt anwenden.

Was ist Kreislaufwirtschaft?

Die Kreislaufwirtschaft ist ist ein Wirtschaftssystem, bei dem Ressourcen so lange wie möglich genutzt, repariert und am Ende ihres Lebenszyklus regeneriert und recycelt werden, um Abfall zu minimieren und die Umweltbelastung zu reduzieren. Sie fördert die Wiederverwendung von Materialien und Produkten und verringert somit die Abhängigkeit von Primärressourcen. 

Kreislaufwirtschaft vs. Wegwerfwirtschaft

Derzeit verlaufen die Wirtschaftsmodelle der modernen Gesellschaften linear. Sie zielen darauf ab, eine große Menge an Produkten möglichst billig anzubieten und einen leichten Zugang zu Materialien und Energie zu ermöglichen. Ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit kommt dabei deutlich zu kurz. Produkte werden hergestellt, genutzt und in den meisten Fällen entsorgt, sobald sie ihre besten Zeiten hinter sich haben. Dadurch entsteht enorm viel Müll und Ressourcen werden schlicht & einfach verschwendet. 

Um die negativen Auswirkungen dieses Wirtschaftens auf die Umwelt eindämmen zu können, muss diese  Verhaltensweise so verändert werden, dass Produkte am vermeintlichen Ende ihres Lebens (End-of-Life) wieder zum Anfang des Kreislaufs zurückgeführt werden. Ganz nach dem Motto: "Die Produkte von heute werden zu den Rohstoffen von morgen!" 

Genau hier setzt das Prinzip der Circular Economy an. Das Ziel: einen endlosen Kreislauf schaffen, um den Ausstoß von Rohstoffen zu verringern und einen möglichst hohen Anteil an Materialien wieder in den Kreislauf zurückzuführen. Neuanfangen statt Wegwerfen. Zweites Leben statt Müllhalde. Die Idee stammt aus der Natur, wo alles “Natürliche” Teil von Kreisläufen ist - das, was stirbt bleibt nicht als Müll liegen, sondern wird als Ressource für anderes weiterverwendet.

Dieses nachhaltige Wirtschaften wird auch von der Europäischen Kommission in Form eines Aktionsplans thematisiert.

Collage mit Beispielen für circular economy: von l.n.r. Mensch mit Rucksack; Strom durch Wind; Trinkflasche

Unternehmen müssen umdenken - und das nicht nur in der Wahl der Energiequelle, sondern an allen Punkten der Wertschöpfungskette. So wie GOT BAG - deren Produkte aus recycletem Ocean Plastic hergestellt werden.

Benefits durch dieses Modell

  • Geringe CO2-Emissionen (hoher Energieverbrauch bei Neuproduktion)
  • Weniger Ressourcen-Verschwendung (weniger Abhängigkeit von Lieferketten)
  • Wettbewerbsvorteil (bei höherem CO2-Preis)
  • Langlebige, innovative Produkte
  • Höhere Lebensqualität!! 🌍🌞
  • ...und und und...

Zirkuläres Inventarmanagement als Enabler für Circular Economy?

Was hat digitales Asset-Management mit der Kreislaufwirtschaft zu tun? Und was ist zirkuläres Inventarmanagement?

Tatsächlich lassen sich beide Themen auf zahlreiche Arten verknüpfen, denn zirkuläre Inventar-Verwaltung leistet einen ziemlich großen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften, den jedes Unternehmen  für sich nutzen kann. Sie ermöglicht es überhaupt erst, den Lifecycle und sämtliche Infos über Produkte transparent zu erfassen und die Verwaltung der unterschiedlichen Prozesse in den Alltag zu integrieren - "man kann nur verbessern, was man auch kennt".

Auch die Datenpflege ist für Circular Economy elementar: Ohne stetig gepflegte Daten fällt es schwer, nachhaltigere Kaufentscheidungen zu fällen oder Materialien, Rohstoffe und Produkte zurück in den Kreislauf zu führen. Diese Datenpflege fängt bereits am Anfang des Lebenszyklus an. Erfahre hier, wie wir mit Möbelhersteller bene zusammenarbeiten, um Produkte von Anfang an bereit für eine Kreislauf-Nutzung zu machen.

 

 

 

Heruntergebrochen auf die folgenden 9 Rs der Kreislaufwirtschaft ergeben sich einige Chancen zur Veränderung. Die Integration einer nachhaltigen Wirtschaft kann nicht von heute auf Morgen geschehen, sondern muss in mehreren Schritten und innerhalb eines durchdachten Konzepts erfolgen:

Refuse: Vermeide Abfall & kaufe nur das, was du wirklich brauchst.

Rethink: Eine Herangehensweise, um Ressourcen verantwortungsbewusster und nachhaltiger zu nutzen.

Reduce: Die Etablierung von Sparsamkeit hinsichtlich der Materialien und Rohstoffe als Entscheidungskriterium

Reuse: Lassen sich Materialien, Rohstoffe und Produkte weiter nutzen?

Repair: Die Reparatur ist in den letzten Jahrzehnten wirtschaftlich in den Hintergrund gerückt. Diese Entwicklung sollte wieder umgekehrt werden.

Refurbish: Überarbeitung und Veredelung gebrauchter, aber unbeschädigter Produkte im geringeren Umfang, um so nah wie möglich an die Qualität neuer Produkte heranzureichen. 

Remanufacture: Teilweise oder vollständige Zerlegung von Produkten bei gleichzeitiger Aufbereitung, Aktualisierung und Veredelung.

Repurpose: Können Materialien oder Produkte im anderen Rahmen oder anderen Nutzungszwecken weiter verwendet werden?

Recover: Die Rückführung von Produkten und das Zerlegen in die einzelnen Komponente, um diese wieder als Rohstoffquellen nutzen zu können. 

Wie lässt sich das nun auf Unternehmen anwenden?

Natürlich stehen Unternehmen nicht zuletzt wegen der Überarbeitung der gesetzlichen Rahmenbedingungen zu den ESG-Richtlinien, aber auch den Anforderungen des Marktes und der Verbrauchenden vor der Herausforderung, möglichst schnell & kurzfristig den Weg in die Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft anzutreten. Dabei gibt es unglaublich viele Stellschrauben, an denen man im Unternehmen drehen kann - sowohl in der Nachhaltigkeit der Wertschöpfungskette, als auch in den Rahmenbedingungen für das Unternehmen selbst. 

Die 9 Rs lassen sich nicht von heute auf morgen überall anwenden - jedoch sind sie ein sehr empfehlenswerter Fahrplan, um im Unternehmen an mehreren Ebenen anzusetzen und eine Weiterentwicklung zu ermöglichen.

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